Eine ganz besondere Ehrung erhielten drei Trachtler vom Trachtenverein Almarausch Ostermünchen dieser Tage. Die Bayerische Trachtenjugend verleiht bekanntlich Ehrenzeichen für verdiente Personen im Wirkungsbereich der Bayerischen Trachtenjugend.
Das Zeichen weist die „Patrona Bavariae“ im roten Mantel mit weiß-blauem Strahlenkranz und silbernen bzw. goldenem Ehrenkranz auf. Wie wertvoll diese Ehrung ist, zeigen die Voraussetzung, die hierfür vonnöten sind: Für das silberne Ehrenzeichen ist es eine Tätigkeit von mindestens 12 Jahren für die Trachtenjugend in Bayern. Beim goldenen Ehrenzeichen ist eine Tätigkeit von sogar mindestens 18 Jahren nötig. Das Ehrenzeichen wird nur an Personen verliehen, die 3 Jahre rückwirkend noch aktiv in der Jugendarbeit tätig waren. Das in diesem Jahr gleich drei Ostermünchner dieses seltene Ehrenzeichen überreicht bekamen, zeigt den hohen Stellenwert der Jugendarbeit in Ostermünchen. Meist sind es über 70 an der Zahl, die es zu betreuen gilt.
Trachtenvorstand Andi Neichl zählte es einmal auf und verdeutlichte damit den Arbeitsumfang dieses Ehrenamtes: „Allein die Trachtenproben jeden Donnerstag dauern meist dreieinhalb Stunden“ betonte er; hochgerechnet auf die 18 Jahre sind das alleine schon weit über 3.000 Stunden freiwilligen Engagements. Hinzu kommt die Aufsicht bei Gaufesten, Stadlfesten und sonstigen Auftritten, die die Trachtler immer wieder unterjährig haben. Aber es ist nicht nur die Aufsicht; die Jugendleiter müssen dem Nachwuchs Tanz und Platteln beibringen, sie aber gleichzeitig auch bei Laune halten. „Und das alles für unsere Trachtentradition“ lobte Neichl die Geehrten.
So war Hans Baumgartner 6 Jahre 1. Vorplattler, 6 Jahre 1. Jugendleiter, 4 Jahre 2. Vorstand und seit 2019 wieder 2. Jugendleiter. Er half bei der Durchführung des Preisplattlns, des Stadlfestes und des Zeltlagers. Auch über die Grenzen Ostermünchens war Baumgartner als 2. Gaumusikwart aktiv. „Das Singen und Musizieren liegt ihm und der ganzen Baumgartner Familie sehr am Herzen und im Blut“ betonte Neichl.
Thomas Huber’s Aktivitäten sind ebenfalls beachtlich. Schon von 1991 bis 1993 war er 1. Jugendleiter. Ab 2012 bis 2018 dann 2. Jugendleiter und seit 2019 3. Jugendleiter. Von1989 bis 1994 war er Vorplattler und ist auch als Vereinsmusiker aktiv. „Besonders hervorzuheben sind seine selbst ausgedachten Hirtenspiele die er mit den Kindern einstudiert und auch aufführt“ erinnerte der Trachtenvorstand an die Freiluftaufführung 2022 mit über 40 Kindern.
Hildegard Murnauer wiederum war die dritte im Bunde der Geehrten. Von 2012 bis 2018 war sie 1. Jugendleiterin und von 2018 bis 2019 2. Jugendleiterin. Seit 2019 ist sie wieder als 1. Jugendleiterin in Ostermünchen aktiv. Als Gautanzwartin ist sie ebenfalls überregional eingebunden. „Auch sie studiert mit den Jugendlichen Sketche oder kleine Theaterstücke ein und bringt sie zur Aufführung“ erzählte Andi Neichl. Lobenswert in seinen Augen auch die vielen „bürokratischen“ Tätigkeiten, die Hildegard Murnauer im Verein gewissenhaft erledigt.
Zufrieden nahmen die drei die Ehrung durch Stephanie Perfler, Landesjugendvorstandschaft im Bayerischen Trachtenverband, entgegen.
