Schönes Sommerwetter, frohgestimmte Menschen und eine zünftige Musi – das Stadlfest des Trachtenvereins Almarausch war auch in diesem Jahr eine rundum gelungene Veranstaltung.
Die mehrtägige Festivität im Lipp’n Stadl in Stetten begann am Freitag mit dem Weinfest. Es ist ja mittlerweile schon das siebte seiner Art bei den Trachtlern. Organisiert wurde es von der eigenen Plattlergruppe. Zur Unterhaltung spielte die „Pilsisausmusi“, die schnell gute Stimmung in den Stadl brachte. Das sommerliche Wetter tat das übrige dazu.
Überhaupt hat das Stadlfest in Stetten, einem kleinen Weiler bei Ostermünchen, eine lange Tradition. Es begann mit der einstigen Landjugend, die dort schon anfangs der siebziger Jahre Stadlfeste feierte. Sebastian Kendlinger, Inhaber des Stadls, erinnert sich: „Zusammen mit Marianne Tremmel war ich Vorstand der Landjugend“. Und dabei kam der Gedanke auf, ein Sonnwendfest an der kleinen Kapelle zu feiern. „Aber was ist, wenn es regnet“ meinte der Lipp’n Bauer? So zog man gleich in den danebenliegenden Stadl. „Da rührte sich was“ meinte Kendlinger, denn die Landjugend war damals die größte Jugendgruppe im Landkreis Bad Aibling. Nach der Landjugend richtete die örtliche Junge Union dort Stadlfeste aus. Der Trachtenverein organisierte erstmals 1973 ein Stadlfest, damals noch im Hagerstadl (Moosmühle). Und seit gut 40 Jahren ist der Trachtenverein der Organisator des Ganzen in Stetten. Die Stadlfeste ließen sich auch von schlimmsten Widrigkeiten nicht aus dem Jahreskalender der Trachtler verbannen. Wie am 23.8.2008, als ein starkes Hagelunwetter mit Sturm südlich von München den Stadl halb wegfegte. „Noch in der Nacht mussten mit äußerster Vorsicht die darin gelagerten Maschinen entfernt werden“ erinnert sich Anni Kendlinger an das schlimme Ereignis. Ein Neubau war unumgänglich – aber damit auch die Basis für weitere Stadlfeste gelegt.
Am Samstag startete dann das eigentliche Stadlfest mit dem bei Kindern so beliebten Johannifeuer. Wegen des trockenen Wetters gab es heuer jedoch Sorgenfalten auf der Stirn von Vorstand Andi Neichl: „Vielleicht machen wir es etwas kleiner, der Funkenflug ist gefährlich“. Kurz nach halb zehn war es dann soweit. Unter dem Raunen zahlreicher Jugendlicher züngelten die ersten Flammen hoch. Doch das war nicht die einzige Arbeit des Trachtenvorstandes: Der Andrang am Samstagabend war derart groß, dass weitere Sitz- und Bankgarnituren beschafft werden mussten. Und es gab auch reichlich Applaus für die großartigen Darbietungen der Kinder- und Jugendgruppe des Trachtenvereins, alleine am Samstag über 70 Jugendliche! Die beiden Jugendleiter Hildegard Murnauer und Hans Baumgartner, hatten hier ganze Arbeit geleistet.
Auch der Sonntag wurde noch genutzt; die Trachtler luden hier zum Frühschoppen ein, verbunden mit einem Gruppenpreisplattln der Aktiven Gruppen. Zur Stärkung für Zuschauer und Aktive gab es auch einen Mittagstisch sowie nachmittags Kaffee und Kuchen. Den Schluss bildet am heutigen Montag das Kesselfleischessen.
Ein Bericht von Werner Stache